Investitionen trotz Schuldenbremse
Investitionen trotz Schuldenbremse
Wie kann der Staat trotz Schuldenbremse Investitionen ermöglichen?
Wenn der Staat selbst kein Geld zum Investieren hat, um die Wirtschaft anzukurbeln, muss er breiten Schichten der Bevölkerung leichteren Zugang zum Kapital ermöglichen und die Bürger dazu bringen, zu investieren und vorgezogen zu konsumieren.
Die Tatsache, dass der Schuldenberg in unserem Land ständig steigt, ist ein Indiz dafür, dass in unserem Land vieles falsch läuft. Dabei haben wir kein Einnahmeproblem, sondern ein Ausgabeproblem. Damit heutige Generation nicht auf Kosten zukünftiger Generationen leben, wurde die Schuldenbremse eingeführt. Die Schuldenbremse schreibt vor, ob, bzw. wie hoch die jährliche staatliche
Neuverschuldung ausfallen darf. Nachteil der Schuldenbremse ist, dass sie den Handlungsspielraum der jeweiligen Regierung einschränkt.
In diesem Zusammenhang stellt sich die Frage: Wie kann der Staat, unter Beachtung der Schuldenbremse, seinen finanziellen Handlungsspielraum vergrößern?
Antwort: Er muss seine Fördersystematik umstellen, weg von einmaligen verlorenen Zuschüssen und Steuervergünstigungen, hin zur Vergabe von, im Idealfall zinslosen Darlehen, die, wenn sie planmäßig zurückgezahlt werden, unendlich oft erneut vergeben werden können. Wie wirkt sich das auf die Schuldenbremse aus? Im selben Umfang wie der Staat anfänglich neue Schulden aufnimmt und als Darlehen vergibt, hat er auch Forderungen gegenüber den Darlehensnehmern. Unterm Strich ist die Schuldenbilanz des Staates ausgeglichen. Ein positiver Nebeneffekt ist, dass er privates Kapital mobilisiert, indem er Bürger zu Investoren macht und dass der Staat dabei zusätzliche Steuereinnahmen generiert. Eine Win-win-Situation für alle Beteiligten.
Ein weiterer positiver Nebeneffekt ist, dass auch zukünftige Generationen von diesem Fördermodell profitieren, weil auch ihnen die Darlehen zu einem späteren Zeitpunkt zur Verfügung stehen. Das anfänglich bereitgestellte Geld bleibt für immer im Investitionskreislauf. Das ganze Fördermodell funktioniert wie ein Perpetuum-mobile, bei dem der Nutzen des Geldes bis ins Unendliche vergrößert wird. Nachhaltiger kann man das Steuergeld nicht einsetzen.
Frage: Für welche Projekte sollte der Staat zinslose Darlehen vergeben?
Antwort: Im Idealfall für solche, die die Grundbedürfnisse der Bürger befriedigen. Je mehr Grundbedürfnisse gleichzeitig abgedeckt werden, desto besser und nachhaltiger ist die staatliche Hilfestellung.
Wenn man zum Beispiel die Themen Wohnungsmangel, bezahlbares Wohnen, Altersvorsorge, Kinderbetreuung, Pflegenotstand, barrierefreies Wohnen, Vermeidung von Einsamkeit, klimagerechtes Wohnen und Wirtschaftsankurbelung unter einen Hut bringen möchte, so müsste der Staat zinslose Darlehen für den Bau von neuen Mehrgenerationenhäusern für generationsübergreifende Familiengemeinschaften bereitstellen. Grundsätzlich sollten die Darlehen eine Laufzeit von 30 Jahren haben, also über 360 Monate laufen. Wenn man anfänglich nur ein Darlehen vergeben würde, müsste man 30 Jahre warten, bis das Darlehen vollständig getilgt ist und erst dann könnte man ein neues Darlehen vergeben. Wenn man dagegen anfänglich 360 Darlehen vergibt, kann man durch zurückfließende Tilgungsraten schon im zweiten Monat ein weiteres Darlehen vergeben. Das Gleiche gilt für alle Folgemonate über die gesamte Laufzeit der ersten 360 Darlehen und über den Zeitraum von 30 Jahren hinaus.
Aber das Sensationelle kommt noch. Bei einem Darlehen pro Monat bleibt es nicht. Dadurch, dass die durch Tilgungsrückfluss neu vergebenen Darlehen ebenfalls monatlich jeweils ein 360tel tilgen, kann man erstmals nach 29 Monaten ein zweites Darlehen im Monat vergeben. Dieser Effekt wiederholt sich immer häufiger und wird noch dadurch übertroffen, dass erstmals ab dem 273 Monat nicht nur zwei, sondern in vielen Monaten sogar drei Darlehen pro Monat vergeben werden können. Nach Ablauf der ersten 360 Monate, wenn die ersten 360 Darlehen vollständig getilgt sind, beträgt die Zwischenbilanz der bis zu diesem Zeitpunkt vergebenen Darlehen insgesamt 974. Zieht man die 360 ersten Darlehen von den 974 Darlehen ab, verbleiben noch 614 aktive Darlehen. Wenn die zurückfließenden Tilgungsraten immer wieder zur Vergabe von weiteren Darlehen verwendet werden, läuft ab diesem Zeitpunkt das Fördermodell unendlich lange weiter und es werden überwiegend 2 Darlehen pro Monat vergeben.
In der Praxis müsste dieser Investitionsfonds mit noch viel mehr Geld ausgestattet werden. Je mehr finanzielle Mittel zusätzlich in den Investitionsfonds gesteckt werden, desto mehr Darlehen können vergeben werden.
Neben der Förderung von selbstgenutztem Wohneigentum könnte der Staat auch nachfolgende Projekte fördern:
- Kauf und Umbau von gebrauchten Mehrfamilienhäusern für generationsübergreifende Familiengemeinschaften
- Kauf von klimaschonenden energieeffizienten Autos
- Bau von Solarstationen
- Bau von Windkrafträdern
- Bau von Stromspeichern
- Förderung von umweltschonenden energieeffizienten Heizsystemen
- Kauf von Smartphones für sozial schwache Bürger zwecks Teilhabe am Internet und bargeldlosem Zahlungsverkehr
- Förderung von Wohnungsmodernisierungen
- Förderung von Ladestationen für Elektrofahrzeuge
- usw.
Zusammenfassend kann man sagen: Mit der Umstellung der Fördersystematik und Bereitstellung von zinslosen Darlehen an die Bevölkerung leistet der Staat, unter legaler Umgehung der Schuldenbremse, den Menschen Hilfe zur Selbsthilfe, unterstützt auch die weniger leistungsstarken Bürger, generiert Steuereinnahmen und kurbelt nachhaltig die Wirtschaft an. Besser kann der Staat der Bevölkerung und der Wirtschaft nicht unter die Arme greifen. Wie schon einmal erwähnt: Eine Win-win-Situation für alle Beteiligten.
Berlin, den 16.05.2024 / 28.05.2024
Günter Dawid
Die Familie kann man sich nicht aussuchen und deshalb ist das Familienmodell der generationsübergreifenden Familiengemeinschaft nicht mehr zeitgemäß und erstrebenswert.
Die Familie kann man sich nicht aussuchen und deshalb ist das Familienmodell der generationsübergreifenden Familiengemeinschaft nicht mehr zeitgemäß und erstrebenswert.
Die meisten Menschen glauben, dass das Lebensmodell der generationsübergreifenden Familiengemeinschaft nicht mehr zeitgemäß und möglich ist. Einem Irrtum, dem wir in unserer Gesellschaft fast kollektiv unterliegen und für den wir lieber all die Nachteile in Kauf nehmen, die der größtmögliche Individualismus mit sich bringt. Dabei merken wir überhaupt nicht, dass wir wie eine Schafherde auseinandergetrieben werden, damit eine kleine Gruppe von Reichen und Einflussreichen mit und an uns den größtmöglichen Profit erwirtschaften kann.
Schlechte Erfahrungen einzelner können und dürfen nicht dazu führen, dass ein ganzes System, das sich über Jahrtausende bewährt hat, in Frage gestellt wird. Nur weil man sich seine Familie nicht aussuchen kann, bedeutet das nicht, dass das Familienmodell der generationsübergreifenden Familiengemeinschaft ausgedient hat und man es als nicht mehr zeitgemäß diffamieren sollte. Auch wenn das derzeit noch nicht jeder erkennt, der Individualismus ist das größte Übel unserer Zeit und im Gegensatz zu generationsübergreifendem Wohnen in Familiengemeinschaften, alles andere als nachhaltig ist.
Welche Nachteile und Probleme hat der größtmögliche Individualismus mit sich gebracht? Die Liste ist lang. Hier nur stichwortartig einige aufgelistet:
- Kinderbetreuungsprobleme
- Fachkräftemangel im Bereich der haushaltsnahen Dienstleistungen
- Zunehmende Einsamkeit
- Vergeudung ungenutzter Human-Potentiale (der Wille zu helfen ist da, aber die Entfernungen sind zu groß)
- Pflegenotstand durch zu wenig Fachpersonal und wegen der hohen Kosten
- Demografischer Wandel
- Falsche Familienpolitik (Ausgrenzung der Älteren aus dem Familienleitbild)
- Kindermangel
- Falsche Wohnungspolitik (fehlende familien- und altersgerechte Mehrfamilienhäuser)
- Erhöhter Ressourcenverbrauch
- Größerer ökologischer Fußabdruck
- Mehr Verkehrsaufkommen durch große Entfernungen untereinander
- Fehlgeleitete staatliche Förderungen
- Altersarmut
- Massenarmut
- Wohnungsmangel
- Wohnungslosigkeit
- Explodierende Mieten
- Bürokratiezunahme
- usw.
All diese Nachteile und noch viel mehr nehmen wir in Kauf, nur weil wir uns nicht mehr in generationsübergreifenden Familiengemeinschaften organisieren. Dabei wäre alles so einfach. Der Staat müsste den jungen Leuten ein zinsloses Darlehen über den gesamten Kaufpreis, einschließlich Kaufnebenkosten, für den Kauf eines energieeffizienten Mehrfamilienhauses für generationsübergreifende Familiengemeinschaften gewähren und sich dieses Geld über einen Zeitraum von 30 Jahren wieder zurückzahlen lassen. An der Tilgung der Darlehen beteiligen sich alle Bewohner der jeweiligen Mehrfamilienhäuser.
Wenn der Staat anfänglich 360 Darlehen vergibt, dann kann er schon, durch zurückfließende Tilgungsraten, ab dem zweiten Monat, Monat für Monat ein weiteres Darlehen vergeben und das nicht nur bis zum Laufzeitende der ersten 360 Darlehen, sondern darüber hinaus unendlich lange.
Der Vorteil dieses nachhaltigen Finanzierungsmodells, im Vergleich zu den explodierenden Mieten ist, dass die finanzielle Belastung über den gesamten Tilgungszeitraum konstant bleibt und die Inflation nicht gegen, sondern für die Darlehensnehmer arbeitet.
Durch dieses Lebens- und Fördermodell löst man nicht nur die Probleme der aktuellen Generationen, sondern auch die aller Folgegenerationen und vermeidet nebenbei auch noch den von Interessengruppen oft geschürten und herbeigeredeten Generationenkonflikt und führt die verschiedenen Generationen wieder zu einer nachhaltigen Symbiose-Einheit zusammen.
Vor dem Hintergrund permanenter politischer Fehlentscheidungen und den daraus resultierenden Fehlentwicklungen können wir uns nicht mehr auf die unbegrenzte Leistungsfähigkeit des Staates verlassen. Das generationsübergreifende Zusammenleben wieder zu lernen oder zu vertiefen, ist eine der größten Herausforderungen unserer Zeit. Wenn uns das nicht gelingt, ist es nicht die Frage ob, sondern wann unser Gesellschaftssystem in sich zusammenbricht.
Berlin, den 5.05.2024
Günter Dawid
Auch Bürokratie ist klimaschädlich
Auch Bürokratie ist klimaschädlich
Je uneffektiver ein System, desto größer ist der bürokratische Aufwand und je bürokratischer ein System ist, desto größer ist der negative Einfluss auf das Klima. Bürokratie erfordert Personal, zum Einen zur Erledigung der anstehenden bürokratischen Arbeiten und zum Anderen muss das Bürokratiepersonal auch von Vorgesetzten geführt, bzw. geleitet werden. All dieses Personal muss täglich hin zur Arbeit und zurück nach Hause fahren. Schon dadurch wird die Umwelt belastet. Zusätzlich müssen für die Mitarbeiter Bürogebäude errichtet werden, was ebenfalls über einen längeren Zeitraum umweltbelastend ist. In den Bürogebäuden wird Strom für Licht, Computer, sonstige elektronische Geräte benötigt. In der kalten Jahreszeit müssen die Bürogebäude beheizt werden und in der warmen Jahreszeit laufen die Klimaanlagen. All dies belastet die Umwelt ebenso.
Übrigens: Bürokratie schadet nicht nur der Umwelt und dem Klima, sondern verschärft auch den Fachkräftemangel, der schon heute und auch in der Zukunft ein immer größeres Problem für uns sein wird.
Berlin, den 22.4.2024
Günter Dawid
Wie kommen wir wirtschaftlich und gestärkt aus der Corona-Krise?
Wie kommen wir wirtschaftlich und gestär[...]
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Wir alle sind in einer vernetzten Welt systemrelevant
Die Corona-Krise und die damit verbundenen Einschränkungen des öffentlichen und privaten Lebens haben gezeigt, wie sehr wir uns gegenseitig benötigen und wie wir voneinander abhängig sind. Dabei sind nicht nur Ärzte, Pflegekräfte, Polizisten, Verkaufspersonal, Produzenten von Waren und sonstigste Dienstleistungskräfte systemrelevant, sondern auch die Konsumenten, die das alles benötigen. Dazu gehören auch die sozial Benachteiligten und die große Gruppe von Rentnern, die ihr Einkommen fast oder sogar vollständig sofort zurück in den Wirtschaftskreislauf führen. Aus diesem Grund ist es besonders wichtig, dass neben einem fairen Lohn für die Arbeitnehmer auch diese Gruppen ausreichend Geld zur Finanzierung ihres Lebensunterhaltes zur Verfügung haben. Soziale Einschnitte und Leistungskürzungen und ein Sparen an dieser Stelle wären kontraproduktiv und würden die Binnennachfrage unmittelbar schwächen.
Berlin, den 23.7.2020
Altersabsicherung und Altenpflege
Ich bin ein Idealist und Idealisten orientieren sich immer am Idealbild und sehen die Welt so, wie sie seien könnte, wenn sie nicht so wäre, wie sie ist. Es gibt einen Weisheitssatz der lautet: Am Ende werden die Idealisten doch Recht behalten, wenn auch mitunter 100 Jahre nach ihrem Tod. Je mehr wir uns vom Idealbild entfernen, desto größer ist der praktische, organisatorische und bürokratische Aufwand und um so höher sind auch die Kosten.
Beispiel Altersabsicherung und Altenpflege:
Wie sollen wir Menschen uns organisieren, damit wir im Alter finanziell und organisatorisch abgesichert sind? Welches Lebensmodell bzw. Familienleitbild entspricht dabei dem Idealbild?
Das idealste Familienleitbild ist die generationsübergreifende Familiengemeinschaft. Nur in dieser Organisationsform ist die gegenseitige Hilfe in allen Lebensphasen am unkompliziertesten und effektivsten.
Mit Blick auf das Alter und wir werden alle alt, sind wir in ihrer letzten Lebensphase verstärkt auf Hilfe anderer angewiesen. Wenn man diese im engsten Familienkreis organisiert und regelt, erspart man sich weitestgehend die ambulante Altenpflege, die Seniorenwohnanlage, die teure Seniorenresidenz, das Pflegeheim mit Mehrbettzimmern, die Geriatrie, den Essenbringedienst, die Tagesbetreuung, usw.. All dies ist mit einem hohen Aufwand und hohen Kosten verbunden und könnte im engsten Familienkreis effektiver, liebevoller, kostengünstiger und besser geregelt werden.
Meine Forderung an die Politik in diesem Zusammenhang lautet:
Sehr verehrte Politiker, bitte leisten Sie Ihren Bürgern Hilfe zur Selbsthilfe und sorgen Sie durch geeignete Rahmenbedingungen dafür, dass sich junge Erwachsene mit ihren Kindern, Eltern und Großeltern in generationsübergreifenden Familiengemeinschaften organisieren können. Alles was dazu fehlt sind dafür geeignete Mehrgenerationshäuser und die dazu passende Finanzierung.
Mit dem Bau und der Förderung von Mehrgenerationshäusern für junge Leute kann man kann schon heute dafür sorgen, dass sich die Lebensbedingungen der jungen Menschen sofort verbessern und dass die erforderliche Hilfe im Alter bezahlbar und leistbar bleibt und dies nicht nur für die jungen Menschen selbst, sondern auch für alle nachfolgenden Generationen, Generation für Generation.
Das Lebensmodell der generationsübergreifenden Familiengemeinschaften entspricht nicht nur dem Idealbild, sondern ist gleichzeitig auch die beste und nachhaltigste Altersabsicherung, die es gibt.